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19.09.2017
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HDE: Einzelhandel wächst stärker als erwartet

Veröffentlicht am
19.09.2017

Höhere Einkommen und eine Rekorderwerbstätigkeit beflügeln weiter den Konsum, das meldet der Handelsverband Deutschland (HDE). Besonders größere Einzelhändler rechnen im zweiten Halbjahr erneut mit steigenden Umsätzen. Wachstumstreiber bleibt der Online-Handel, dessen dynamische Entwicklung inzwischen auch den Lebensmittelhandel erfasst. Der HDE erwartet einen Jahresumsatz von 501 Milliarden Euro und hebt seine Wachstumsprognose für 2017 auf drei Prozent an.


Wachstumstreiber für den Einzelhandel bleibt das Online-Shopping. - archiv



„Größere Unternehmen erwarten in der zweiten Jahreshälfte mehrheitlich gute Geschäfte“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Kleine und mittlere Betriebe zeigten sich dagegen laut einer HDE-Umfrage unter 900 Unternehmen mit der bisherigen Entwicklung nicht zufrieden. Auch die Erwartungen für die zweite Jahreshälfte sind verhalten. „Die Schere zwischen Groß und Klein geht im Einzelhandel immer weiter auseinander“, so Genth.
Insbesondere der Fachhandel sieht sich einer wachsenden Konkurrenz des Online-Handels gegenüber. „Weniger investitionsstarke Betriebe fühlen sich vom Wachstumstrend abgehängt, während große Unternehmen vom Boom des E-Commerce profitieren.“ Der Omnichannel-Handel erwartet demnach auch in den nächsten Monaten steigende Umsätze im Internethandel.

Der HDE rechnet durch die dynamische Entwicklung des Online-Handels auch im Lebensmittelhandel mit einem Plus von rund 20 Prozent. Damit gehört der Onlineverkauf von Lebensmitteln zu den dynamischsten Segmenten im E-Commerce.

Wichtig für viele Händler ist dabei, dass die politischen Rahmenbedingungen einen fairen Wettbewerb ermöglichen. „Es muss sichergestellt werden, dass auch ausländische Online-Händler ihre Umsatzsteuer abführen“, so Stefan Genth. Handlungsbedarf sieht der HDE auch bei der Flexibilisierung der Arbeitszeiten. „Wir brauchen dringend den Umstieg von der täglichen zur wöchentlichen Höchstarbeitszeit, um den veränderten Konsumgewohnheiten und Lebensstilen der Verbraucher Rechnung tragen zu können.“

Auch in den kommenden Monaten rechnet der HDE mit unverändert guten Rahmenbedingungen für den Konsum. Vor allem die gute Arbeitsmarktlage ist dabei ein entscheidender Faktor. Die Verbraucherstimmung bewegt sich laut HDE-Konsumbarometer auf stabil gutem Niveau. Dabei zeigen sich die Verbraucher auch von den weltwirtschaftlichen Risiken weitgehend unbeeindruckt.
 
Kurz vor der Wahl in Deutschland fordert der HDE-Chef von der künftigen Bundesregierung trotzdem Unterstützung, um den rasanten Anstieg schwerer Ladendiebstähle in den Innenstädten zu stoppen. Während sich die Unternehmen zunehmend organisierter Kriminalität ausgesetzt sähen, gehe die Aufklärungsquote immer weiter zurück. Dem Einzelhandel entstehen jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Der HDE fordert eine konsequente Verfolgung und Bestrafung der Täter.

Der Handelsverband Deutschland ist die Spitzenorganisation des deutschen Einzelhandels. Insgesamt erwirtschaften in Deutschland 300.000 Einzelhandelsunternehmen mit drei Millionen Beschäftigten an 450.000 Standorten aktuell einen Umsatz von über 480 Milliarden Euro jährlich. 

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