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Aline Bonnefoy
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18.05.2022
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Burberry: Steigender Jahresumsatz und -Gewinn, trotz Schwierigkeiten im vierten Quartal

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
18.05.2022

Die 53 Wochen des im April abgeschlossenen Geschäftsjahrs waren für das von CEO Jonathan Akeroyd geführte Unternehmen Burberry überwiegend positiv, ungeachtet unterschiedlicher Herausforderungen sowie der pandemiebedingten Schwierigkeiten in China im vierten Quartal.


Burberry - Herbst/Winter2022 - Womenswear - London - © PixelFormula


Mit Blick auf die bei der Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse veröffentlichten Umsatzzahlen stieg der Jahresumsatz ausgewiesen um 21 Prozent auf GBP 2,826 Milliarden. Bei gleichbleibenden Wechselkursen ergab sich gestützt auf 52 Wochen ein Plus von 23 Prozent.

Der vergleichbare Umsatz im Einzelhandel verbesserte sich im Jahresvergleich um 18 Prozent und gemessen am Geschäftsjahr 2020 um 6 Prozent. Der vergleichbare Vollpreisverkauf im Einzelhandel stieg im Verhältnis zu 2021 um 24 Prozent und gemessen am Geschäftsjahr 2020 um 30 Prozent.

Der Anstieg um 18 Prozent im Gesamtjahr lässt sich in einen Sprung um 37 Prozent im ersten Halbjahr und eine schwächere Zunahme um 7 Prozent im zweiten Halbjahr gliedern, während die Steigerung um 24 Prozent im Einzelhandel aus einem sprunghaften Anstieg um 49 Prozent im ersten Halbjahr und einem Wachstum von 10 Prozent im zweiten Halbjahr besteht.

Das bereinigte operative Ergebnis belief sich auf GBP 523 Millionen (EUR 616 Mio.), was im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme um 32 Prozent entspricht. Betrachtet man lediglich einen Zeitraum von 52 Wochen beträgt das Wachstum bis zu 38 Prozent. Das ausgewiesene Betriebsergebnis verbesserte sich um 4 Prozent auf GBP 543 Millionen (EUR 640 Mio.).

Wie unschwer zu erkennen ist, haben sich sowohl Umsatz- als auch Gewinnzahlen deutlich verbessert. Auch bei der Qualität des Sales Mix habe Burberry "wesentliche Verbesserungen" erzielt. Das bereinigte operative Ergebnis lag über den Erwartungen und die Bruttomarge war überzeugend.

Bedeutend ist weiter, dass das Unternehmen ungeachtet der pandemiebedingten Lockdowns in China im März auch im letzten Quartal schwarze Zahlen schrieb. Im vierten Quartal verbesserte sich der vergleichbare Einzelhandelsumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent.

Insgesamt, so Burberry, verspüre die Marke "starke Markenimpulse" und eine "hervorragende Reaktion auf unsere erste Runway-Show mit Publikum seit zwei Jahren". Durch die anhaltenden Investitionen in den Sparten Outerwear und Lederwaren verbesserten sich diese Kategorien um 39 bzw. 28 Prozent.

Das Unternehmen hält an seiner Wachstumsprognose im hohen einstelligen Bereich und "mittelfristig einer deutlicher Margensteigerung bei gleichbleibenden Wechselkursen" fest. Doch die zukünftige Entwicklung werde durch das Coronavirus und die Erholung der Konsumausgaben in Festland-China beeinflusst. 

"Während das aktuelle makroökonomische Umfeld kurzfristig für Unsicherheit sorgt, gehen wir die inflationsbedingten Schwierigkeiten aktiv an".

Mit genauerem Blick auf die Performance erklärte Burberry, die Vollpreisverkäufe seien auf vergleichbarer Verkaufsfläche im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent gestiegen. Die Strategie, aus dem Mainline-Geschäft und dem System mit digitalen Preisabschlägen auszutreten, habe "eine spürbare Verbesserung der Qualität unserer Einnahmeströme herbeigeführt".

Regional aufgeschlüsselt schnitt Amerika am besten ab. In der Region gelang es dem Unternehmen, seine Vollpreisverkäufe bei vergleichbarer Verkaufsfläche im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020 fast zu verdoppeln. 

Der Umsatz entwickelte sich auch in Südkorea (+81 Prozent) und in Festlandchina (+50 Prozent im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020) gut, obwohl hier die regionalen Lockdowns die Ergebnisse stark belasteten.


Burberry



Auch die Region EMEIA zeigte eine Verbesserung, obwohl hier die geringeren Touristenströmen aufgrund von Reiseeinschränkungen für anhaltende Schwierigkeiten sorgten.

Burberry steigerte auch die Rentabilität der Geschäftstätigkeit, die bereinigte Bruttomarge verbesserte sich auf vergleichbarer Verkaufsfläche um 60 bps auf 70,6 Prozent. Dies ungeachtet der negativen Einwirkungen der Brexit-Zölle und der Inflation in den Lieferketten.

Wie bereits erwähnt, organisierte Burberry für die Herbst-/Winterkollektion 2022 erstmals seit zwei Jahren eine Runway-Show mit Publikum. Im Vergleich zu den Präsentationen der Herbst-/Winterkollektion 2021 nahm die Anzahl Seitenaufrufe für die Show im dreistelligen Bereich zu und führte auf Instagram zu einem starken Anstieg der Anzahl Follower. Im März arbeitete Burberry mit Supreme an einer exklusiven Auswahl Artikel zusammen, die "auf Burberry.com innerhalb weniger Sekunden ausverkauft waren und in den Stores und online für viel Wirbel sorgten".

Das Unternehmen legt einen scharfen Fokus auf starke, lokalisierte Marketingkampagnen, um "durch innovative Luxuserfahrungen mit den Kunden zu kommunizieren". Das Programm an Marken-Aktivitäten erfreute sich im vierten Quartal "einer großen Reichweite und guter Engagement-Werte mit einem dreistelligen Anstieg der Followerzahlen auf Instagram im Jahresvergleich sowie anhaltendem Wachstum bei den Earned-Reach-Werten". Darüber hinaus entwickelte sich die Marke auf TikTok dynamisch und knackte im vierten Quartal die Grenze von einer Million Follower.

Burberry tätigte umfangreiche Investitionen zur Verwandlung der Flagship-Stores in Einkaufsdestinationen einer neuen Art. Das neue Konzept "verwandelt die Art, wie unsere Kunden unsere Marke und Produkte erleben und fördert das Umsatzwachstum". 47 Stores sind bereits nach dem neuen Konzept gestaltet, im Geschäftsjahr 2023 sollen 65 weitere hinzukommen. Dies bedeutet, dass bis Ende des Geschäftsjahrs rund ein Viertel der direkt verwalteten Verkaufsstellen den neuen Look übernommen haben werden.

Das digitale Geschäft bleibt ein wichtiger Fokuspunkt für das Unternehmen. Burberry verbesserte die Integration zwischen Offline- und Onlinekanälen, erweiterte sein Nachbetreuungsangebot und ermöglichte es den Kunden, über Burberry.com maßgeschneiderte Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen "und zu gewährleisten, dass unsere Verkaufspartner unseren Kunden eine wahrhafte Omnichannel-Verkaufserfahrung bieten können".

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