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Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
09.11.2018
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Burberry erfreut über starke Resonanz der Neuausrichtung im ersten Halbjahr

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
09.11.2018

Burberry zeigte sich am Donnerstagmorgen an der Präsentation der Halbjahresergebnisse erfreut über die "starke anfängliche Resonanz der laufenden Marken-Neuausrichtung". Der Konzern bezeichnet die ersten Ergebnisse als "anspornend".


Burberry - Frühjahr/Sommer2019 - Womenswear - Londres - © PixelFormula



Die "ersten Reaktionen von Influencern, Medien, Käufern und Kunden auf unsere neue kreative Vision und Riccardos Debüt-Kollektion Kingdom waren bemerkenswert".

Dennoch enthielten die Ergebnisse von März bis September auch einige negative Werte. Doch lassen sich diese einfach erklären und können den guten Nachrichten somit nicht viel anhaben: Der Umsatz sank um 3 Prozent auf GBP 1,22 Milliarden (EUR 1,40 Mrd.), währungsbereinigt ergibt sich ein Minus von 2 Prozent. Wird jedoch auch der Großhandelsumsatz in der Beauty-Sparte berücksichtigt (da in diesem Bereich viel an Coty ausgelagert wurde), so verbessert sich dieses Ergebnis von -3 auf +3 Prozent.

Im Einzelhandel bliebt der Umsatz unverändert bei rund GBP 944 Millionen (EUR 1,01 Mrd.). Währungsneutral ergibt sich ein Anstieg um 2 Prozent. Auf vergleichbarer Fläche erzielte Burberry 3 Prozent mehr Umsatz, wo das Unternehmen im Vorjahr noch ein Plus von 4 Prozent vorlegen konnte. Die Leistung auf vergleichbarer Fläche war im ersten und zweiten Quartal stabil, was angesichts des bei zahlreichen Unternehmen beklagten wetterbedingten Einbruchs im Q2 ein gutes Resultat ist.

Das bereinigte Betriebsergebnis sank zwar um 4 Prozent auf GBP 175 Millionen (EUR 201 Mio.), doch blieb die Marge unverändert und der ausgewiesene Betriebsgewinn verbesserte sich um 36 Prozent auf GBP 173 Millionen (EUR 199 Mio.). Der Vorsteuergewinn wuchs ebenfalls um 36 Prozent auf GBP 174 Millionen (EUR 200 Mio.).

Das Unternehmen verwies außerdem auf den erfolgreichen Launch des neuen Markteinführungsmodells (in monatlichen Releases). "Die Verbraucherwahrnehmung verändert sich", und "das Engagement auf Instagram und WeChat nimmt deutlich zu". Weiter gab es aus dem Großhandel eine "starke Reaktion auf neue Produkte".

Unter dem Strich hält das Unternehmen somit an der Prognose für das Geschäftsjahr 2019 fest, wonach Burberry kumulativ GBP 100 Millionen an Kosten einsparen will.

Die Ergebnisse sind umso beeindruckender, wenn man berücksichtigt, dass Burberry gegenwärtig einen tiefgreifenden Veränderungsprozess durchläuft, mit einem neuen Designer, einem neuen Fokus auf absoluten Luxus, einem neuen Logo und einem neuen Markteinführungskonzept.

Zudem scheint das Unternehmen mit den von Riccardo Tisci herbeigeführten Änderungen überaus zufrieden zu sein. Wie bereits erwähnt, war die Resonanz auf die Show groß und Burberry berichtete am Mittwoch, dass die jüngste Show an der London Fashion Week "auf der Seite der Vogue die am zweithäufigsten angesehene Schau" gewesen sei und sie "auch weiterhin von einigen der beliebtesten Influencern der Welt gepusht" werde.

Doch auch abseits der Runways hat Burberry mit dem neuen monatlichen Markteinführungskonzept B Series klar Erfolg. Die jüngste Kollektion sei "in China schnell ausverkauft" gewesen, und habe "im Vergleich zur Februar-Capsule viel höhere Online Engagement-Levels generiert und doppelt so viele neue und junge Kunden zur Marke gebracht".

Hinsichtlich der im Dezember erscheinenden Kollektion in Zusammenarbeit mit Vivienne Westwood sind diese Ergebnisse ermutigend.


Burberry bereitet eine Capsule Collection mit Vivienne Westwood vor



Neben den schlagzeilenträchtigen Ergebnissen erklärte Burberry, dass "die meisten Diskussionen zur Weiterentwicklung unseres Großhandelsvertriebs jetzt abgeschlossen sind und die entsprechenden Änderungen am ausgelagerten Vertriebsnetzwerk in der zweiten Hälfte des Jahres zulegen werden. Dies ergänzt die Arbeit, die wir bereits in unseren direktverwalteten Stores angestoßen haben – in den vergangenen zwölf Monaten haben wir unter dem Strich 19 Läden geschlossen".

Doch obschon "die ersten Zeichen vielversprechend sind, bedürfen die Veränderung im Produktangebot, die Weiterentwicklung des Vertriebs wie auch die Änderung der breiten Verbraucherwahrnehmung viel Zeit, bevor sie sich in positiven Geschäftsleistungen niederschlagen können".

Im ersten Halbjahr machten alle Regionen Fortschritte, doch im Raum EMEIA fielen diese mit einem "knapp ausgeglichenen Ergebnis über ein Jahr hinweg" relativ schwach aus. In Großbritannien und Italien ergab sich ein Wachstum, das im zweiten Quartal besser ausfiel (was angesichts der wetterbedingten Schwierigkeiten in diesem Zeitraum sehr ermutigend ist). Im Nahen Osten blieb die Geschäftstätigkeit "aufgrund von Makrofaktoren schwach".

Im Raum Asien Pazifik ergab sich ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich. Der Umsatz in Festlandchina stieg an und "die chinesischen Ausgaben gingen auf asiatische Touristenziele in der Region über, insbesondere auf Hongkong und Korea".

Die Region Amerika verzeichnete ebenfalls einen Zuwachs im mittleren einstelligen Bereich. "Die Performance in den USA war im Berichtszeitraum konstant, wobei die Kundenzahlen im Vergleich zum Vorjahr angestiegen sind".

Weiter verzeichnete Burberry Online "ein gutes Wachstum". Die Entwicklung im Bereich Direct-to-consumer wurde von Asien/Pazifik angeführt. Und auch die Zusammenarbeit mit Farfetch "übertraf erneut unsere Erwartungen".

Nach Produktkategorien aufgeschlüsselt stießen die neuen Handtaschenmodelle "mit der Umstellung unseres Lederangebots auf positive Resonanz". Im Bereich Bekleidung "sorgten die vollständigeren Outfits und Full Look Merchandising für anhaltend gute Ergebnisse bei Tops, Hosen und Röcken. Und die im Sommer eingeführte erweiterte Polo-Shirt-Linie trug ebenfalls zum starken Umsatz bei". In der Kategorie Outerwear übertraf der Car Coat "alle Erwartungen und unser erneuertes Quilt Programm schnitt ebenfalls gut ab, da Kunden auch weiterhin auf Innovation ansprechen".
 

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