Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
18.10.2019
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Die Fashion Week in Paris enthüllt neue Gesichter in den Showrooms

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
18.10.2019

Die Pariser Modewoche fand vom 23. September bis 1. Oktober in der französischen Hauptstadt statt. Am Rande des offiziellen Kalenders konnten Verkäufer und Pressemitglieder in den traditionellen Showrooms eine neue Designer-Generation entdecken. Hier unser Überblick über die Marken, die besonders sehenswert waren.

1 - Matty Bovan


Matty Bovan DR


In der zwölften Ausgabe der London Show Rooms wurde an der Rue de la Roquette eine Reihe britischer Designer enthüllt. Rund 15 Marken nahmen an der Veranstaltung teil, darunter der Brite Duran Lantink und der Engländer Matty Bovan. Der Designer mit Punk-/Drag-/Queer-/Pop-/Kitsch-Einschlag, erhielt sein Diplom von der renommierten Central Saint Martins-Designschule in London im Jahr 2015 und wurde mit dem Diplom-Preis von LVMH ausgezeichnet.

Matty Bovan, der zu Beginn seiner Karriere von Marc Jacobs und der Stylistin Katie Grand gefördert wurde, präsentierte seine Defilee-Kollektion mit einem Stoff- und Print-Patchwork auf extravagant dimensionierten Kurtisanen-Kleidern, wobei er mit kräftigen Farben und übereinandergelegten Schichten spielte. Er zeigte auch einige alltagstauglichere Entwürfe, in denen Street- und Workwear-Elemente zusammenflossen.

2 - Alice Archer


Alice Archer DR


Die Designerin Alice Archer absolvierte ihr Studium ebenfalls an der Central Saint Martins-Schule und spezialisierte sich auf Stickerei. Für die Künstlerin Tracey Emin stellte sie handgestickte Kunstwerke her, bevor sie im Designteam von Dries Van Noten aufgenommen wurde.

Die junge Designerin wurde vom ehemaligen Vizepräsidenten des Hauses Sonia Rykiel, Simon Burstein, unterstützt, der heute an der Spitze der The Place London-Stores (in London und Paris) steht. Alice Archer bietet Prêt-à-porter-Kollektionen, in denen sie traditionelle und moderne Stickereien und Drucke einfließen lässt.

Viel Feinarbeit auf zahlreichen Sommer- und Abendkleidern wie auch Seidenkimonos, oft mit Transparenz-Effekten. Das Label wird in The Place London sowie in zehn Verkaufsstellen, darunter Barneys in New York und Hotel Bulgari in Dubai, angeboten.

3 - Rave Review


Rave Review DR


An der im Institut Suédois im Pariser Marais-Viertel organisierten Veranstaltung nahmen in dieser Saison neun Nachwuchsdesigner teil, frisch von der Schulbank des Beckmans College of Design in Stockholm. Es handelt sich um bisher weitgehend unbekannte Namen, wenn auch einige davon bereits für Aufmerksamkeit gesorgt haben. So kam der Designer Fo Phan vor Kurzem unter die Vogue Talents 2019. Die Teilnehmenden wurden von zwei Studienabgängern derselben Designschule begleitet, die heute die Label Per Götesson (Menswear-Label) und Rave Review führen.

Die 2017 von Josephine Bergqvist und Livia Schück gegründete Marke Rave Review bietet eine Garderobe, die vollständig aus Secondhand-Kleidung und -Textilien hergestellt wird. Die verwendeten Stoffe werden für ihren nostalgischen Wert ausgewählt und die Designs richtigen sich nicht nach den jüngsten Modetrends. Für die Frühjahr-/Sommerkollektion 2020 zeigte das Duo eine Reihe von Kleidern und Trenchcoats, sowie Mänteln, auf denen Mond- und Blumenprints zusammenfinden.

4 - Natures of Conflict


Natures of Conflict DR


Im Dach-Showroom, in dem sich junge Designer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz einfinden, war das Wiener Label Natures of Conclict erstmals in Paris zu Gast. Hinter dem Label steckt das Designerduo Nora Berger und Kathrin Lugbauer, die beide an der Universität für angewandte Kunst in Wien studiert haben. Seit 2008 legt das Label, das sich an Uniformen und traditioneller Arbeitsbekleidung inspiriert, zeitlose Kollektionen vor, denen die Designerinnen Nummern zuschreiben.

Eine Reihe von Entwürfen aus wertvollen Stoffen und schönen Prints, stets im Einzugsbereich der Uniform, mit hochwertiger Verarbeitung und zeitgenössischem Flair.

5 - IA London



IA London DR


Im Nob-Showroom waren rund zwanzig Designer aus aller Welt zu sehen (Frankreich, Deutschland, Malaysia, China, Belgien, Russland, Italien und Japan). Darunter auch Bernhard Wilhelm und der Gewinner des jüngsten LVMH-Preises, Thebe Magugu. Auch andere Marken wie IA London, ein als ‚avantgardistisches künstlerisches Label‘ bezeichnetes Konzept, buhlten um die Gunst des Publikums.

Das 2017 von der Britin Ira Iceberg gegründete Label IA London setzt auf umweltfreundliche Prints von Kunstwerken der Designerin. Diese werden digital auf jedes Modell gedruckt. Die gezeigte Kollektion im Collage-Stil umfasst Hosen, Kimono-Jacken, Mäntel, Röcke, Kleider und T-Shirts.

Die Frühjahr-/Sommerkollektion 2020 inspirierte sich an der shakespearischen Tragödie von König Lear und bot Gesichter aus dem Jenseits, neoromantische Figuren, Puppenmasken mit Blumenkompositionen auf schwarzem Untergrund. Jedes Kleidungsstück lässt sich von den Käufern persönlich gestalten.

6- Dion Lee


Dion Lee DR


Die üblicherweise zurückhaltende australische Mode fand in der australischen Botschaft in Paris beim Abschluss der Pariser Modewoche eine passende Bühne. Durch die Zusammenarbeit mit der Woolmark Company konnten sieben Designern aus Down Under ihre Entwürfe enthüllen.

Der Designer Dion Lee, der seine Marke schon vor zehn Jahren gegründet hat und heute in New York wohnt und defiliert, bot eine minimalistische Auswahl, die sich stark am weiblichen Unterwäsche-Universum inspirierte. Die Farbpalette war in Weiß, Beige und in matten Tönen gehalten: Ein enganliegendes Bustier-Top mit funktionellen Taschen, Corsage- und Strumpfhalter-Variationen kombiniert mit breiten Stiefeln, fließenden Hosen, die unten eng zulaufen oder im Gegenteil in XL-Version geschnitten sind. Eine kontrastreiche Kollektion mit Tarnmustern und Bandanas in Kleidern, Tops und Hosen.
 

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