Gap legt Pläne zur Abspaltung von Old Navy auf Eis
Der in San Francisco ansässige Bekleidungshändler Gap, Inc. gab am Donnerstag bekannt, dass er nicht mehr beabsichtigt, seine Marke Old Navy in ein separates Unternehmen auszugliedern und erläuterte seine neuen Zukunftspläne.
Der Ausstieg von Gap CEO Art Peck im November hatte bereits Zweifel an den Abspaltungsplänen aufgeworfen, doch als das Unternehmen später im selben Monat seine Quartalsergebnisse bekannt gab, erklärte Pecks Nachfolger, Interim-CEO Robert Fisher, dass man hier noch immer auf dem richtigen Weg sei. Dies scheint jetzt jedoch nicht mehr der Fall zu sein.
"Der Plan zur Abspaltung basierte auf unserem Engagement für die Wertsteigerung unseres Markenportfolios", erklärte Fisher in einer Veröffentlichung. "Während die Zielsetezung der Trennung weiterhin relevant ist, ist unser Vorstand zu dem Schluss gekommen, dass die Kosten und die Komplexität der Aufspaltung in zwei Unternehmen in Verbindung mit einer schwächeren Geschäftsleistung unsere Fähigkeit, einen angemessenen Wert aus der Trennung zu schaffen, eingeschränkt haben."
Die im März letzten Jahres angekündigte Abspaltung sollte Old Navy – einem ständigen Wachstumstreiber im Portfolio der Muttergesellschaft – die Freiheit geben, seine eigenen strategischen Initiativen zu verfolgen, zu denen die Erweiterung der Kategorien und die Omni-Channel-Entwicklung gehörten, während sich Gap, Inc. auf den Turnaround seiner Flagship-Marke und anderer Brands konzentriert.
Im September kündigte der Einzelhändler ehrgeizige Pläne für die Zeit nach dem Split an, in denen sich die Marke Gap wieder auf Denim konzentrieren sollte, während Old Navy die Anzahl seiner Filialen fast verdoppeln werde.
Es ist zu diesem Zeitpunkt unklar, welche Teile dieser Pläne noch umgesetzt werden, aber Fisher wies darauf hin, dass die Vorbereitungen für die Abspaltung eine Reihe von "betrieblichen Ineffizienzen und Bereichen für Verbesserungen" aufgezeigt hätten.
Er betonte auch, dass das Unternehmen von nun an in einer eher transformativen Art und Weise geführt werde, um Wachstumsmarken wie Old Navy und Athleta zu stärken und gleichzeitig die Rentabilität von Banana Republic und anderer Gap-Marken zu steigern.
Die Ankündigung wurde von Neuigkeiten über Änderungen in der Führungsebene von Gap begleitet, während die Suche nach einem neuen permanenten CEO anhält.
Mark Breitbard, President und CEO von Banana Republic, führt nun auch die übrigen Marken von Gap, Inc. – darunter Gap, Athleta, Janie and Jack, Intermix und Hill City. Sonia Syngal wird weiterhin als Präsidentin und CEO von Old Navy tätig sein, während Neil Fiske, Präsident und CEO der Marke Gap, das Unternehmen verlässt.
Für die Bereiche Finanzen, Supply Chain, Technologie und Immobilien wird EVP und CFO Teri List-Stoll verantwortlich sein, während Julie Gruber nun die Funktionen EVP, Global General Counsel, Corporate Secretary und Chief Compliance Officer übernimmt.
Im Rahmen dieser Ankündigungen gab Gap auch eine Aktualisierung des Ausblicks für das Gesamtjahr 2019 bekannt. Das Unternehmen erwartet nun einen Jahresumsatz im mittleren bis niedrigen einstelligen Bereich und damit am oberen Ende der zuvor veröffentlichten Prognose.
Dank stärker als erwarteter Werbeaktivitäten während der Feiertage, insbesondere bei Old Navy, hat das Unternehmen zudem seine Prognose für den bereinigten Gewinn pro Aktie auf 1,70 bis 1,75 US-Dollar korrigiert.
Gap plant, die Finanzergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2019 am 27. Februar 2020 bekannt zu geben.
Nach der Bekanntgabe am Donnerstag stiegen die Aktien des Unternehmens im nachbörslichen Handel um 9%, nachdem sie den regulären Handelstag mit einem Plus von 3,9% beendet hatten.
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